Ein Plattfuss auf der Schönmatt, Polizei-Wachtmeisterin Anna und ein analoges Selfie mit der Sofortbildkamera von Mama Maria

Wie jedes Wochenende plante ich auch dieses Mal wieder eine Velo-Tour auf die Schönmatt. Ich packte meinen Rucksack, setzte meinen Helm auf und fuhr bei bestem Wetter los. Die wunderschöne Landschaft zeigte mir einmal mehr wie faszinierend unsere Heimat doch ist. Ich fuhr absichtlich langsam damit ich das Paradies, das wir Basel und Region nennen, auch vollkommen geniessen konnte.

Basel und Region – Das Paradies kann so nah sein.

Am Schloss Birseck angekommen machte ich meine letzte kleine Pause. Nun war es nicht mehr weit bis zur Schönmatt.

Ich stellte mein Velo an einen Baum und setze mich auf einen kleinen Felsen in der Nähe. Der Anblick auf das Schloss Birseck fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Das stolze und markante Bauwerk zeugt nicht nur von unvergänglicher Stärke und Macht, sondern bildet ebenso eine imposante Kombination aus edler Baukultur und der idyllischen Schönheit des Baselbietes. Ein Sinnbild der Geschichte, das bis heute Menschen aus Basel und Region auf ganz besondere Art und Weise verbindet.

Auf der Schönmatt angekommen genoss ich den malerischen und idyllischen Ausblick auf unsere Heimat. Beim Abstellen des Velos bemerkte ich, dass ich nur noch wenig Luft im Vorderreifen hatte. Ein Pannenset hatte ich unglücklicherweise leider auch nicht dabei. So befand ich mich in einer etwas unpässlichen Situation.

Vor dem Glück braucht man manchmal eben ein kleines Missgeschick.

Eine nette und besorgte Velofahrerin, die ebenfalls auf Tour war, hat meine kleine Panne bemerkt und bat mir freundlich ihre Hilfe an. Selbstverständlich freute ich mich über ihre Unterstützung. Anna, wie sie sich kurz vorher vorgestellt hatte, war auf vorbildliche Art und Weise mit sämtlichen Pannenhilfe Sets, die man auf Velo-Touren benötigt, ausgerüstet. So dauerte es nicht lange und mein Reifen war wieder voll funktionsfähig. Erleichtert und beeindruckt von ihrer Hilfsbereitschaft bedankte ich mich bei Anna. Als wir tiefer ins Gespräch kamen, erzählte sie mir, dass sie schon aus Berufsgründen immer gut ausgerüstet und hilfsbereit sei. Neugierig fragte ich nach ihrem Beruf. Anna schaute mich lächelnd an und antwortete, dass sie Polizei-Wachtmeisterin ist. Wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut. Es stellte sich sogar heraus, dass Anna und ich im selben Stadtviertel in Muttenz aufgewachsen sind.

Eines ihrer grossen Hobbies ist das Fotografieren. Diese Leidenschaft hatte sie von ihrer Mutter übernommen. Sie erzählte wie ihre Mutter Maria ihr schon früh die technischen Einzelheiten und Funktionsweisen einer Sofortbildkamera detailliert erklärte. Dazu stellte sie stolz ihre eigene Sofortbildkamera demonstrativ auf die Armlehne ihres schicken, aus feinem und edlem schwarzen Leder bestehende Lieblingssessels. Vertieft in die Muttenzer Kindheitsgeschichten aus den 80 Jahren, das Fotografieren und das Velofahren verloren wir die Zeit ganz aus den Augen. Sie erzählte mir, dass ihre Schicht am nächsten Morgen sehr früh beginne und deshalb jetzt der Zeitpunkt für die Rückfahrt gekommen sei. Anna lächelte mich freundlich an und sagte, sie habe noch eine kleine Überraschung für mich. Ich staunte nicht schlecht als sie ihren Rucksack öffnete und eine original Sofortbildkamera aus den 80er Jahren hervorkramte . Und so machten wir das wahrscheinlich einzige analoge Selfie in ganz Basel und Region. Mit einem Filzstift schrieb sie mir die Widmung: “Danke für die nette Unterhaltung und vergiss bei der nächsten Tour nicht dein Pannenset einzupacken. Du weisst nie, wer es sonst noch brauchen könnte. Vielleicht sieht man sich ja wieder einmal auf der Schönmatt. Liebe Grüsse Anna”.

Einen ganz herzlichen Dank an Polizeiwachtmeisterin Anna, an Basel und Region und natürlich an Mama Maria und ihre Sofortbildkamera aus den 80er Jahren.

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